Aufbruchstimmung in der ELKB – die Kolumne der Synodalpräsidentin

Bild von Synodalin Preidel
Bildrechte elkb/mck

Liebe Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher,
Aufbruchstimmung in der ELKB: Ende November ging die erste ordentliche Tagung der neuen Landessynode nach ihrer Konstituierung Mitte September in Geiselwind zu Ende.
Es war eine Zukunftssynode par excellence! Sie zeigte gleich in mehrfacher Hinsicht ein neues Gesicht unserer Kirche: modern, flexibel und reaktionsschnell! Erstmals in der Geschichte unserer Landeskirche tagte die Landessynode in Form einer Videokonferenz. Ein großes coronabedingtes Experiment, das auf Anhieb ohne eine einzige technische Panne gelang!
Wenn wir nur wollen, dann gelingt es offensichtlich, gewohnte Denkmuster und Routinen zu verlassen!
Der Ortswechsel ins Internet war also eine echte Innovation. Aber er war nicht die einzige Innovation dieser Herbsttagung. Bei weitem nicht!
Mindestens genauso innovativ sind drei zukunftsweisende Projekte, die die Landessynode beschlossen hat. Sie Sie sollten sich diese in den Kirchengemeinden einmal genauer anschauen, wenn Sie über die Erneuerung und Entwicklung unserer Kirche nachdenken. In diesen Projekten wird nämlich das Denken in Räumen, das im Zukunftsprozess „Profil und Konzentration“ so zentral ist, Realität:

  1. das m.u.t.-Projekt
  2. das ECN
  3. der Campus EineWelt in Neuendettelsau

Mit dem m.u.t.-Projekt will die ELKB Kirchengemeinden Mut machen, neue Formen von Kirche auszuprobieren. Genauer gesagt will sie Kirchengemeinden Mut machen zu missionalen, ungewöhnlichen Projekten im Tandem mit ökumenischen Partnern oder mit Akteuren im Sozialraum. Und diesen Mut wird die ELKB durch Projektmittel unterstützen.
Hinter der Entwicklung der Immobilie Bayreuther Straße 1 in Nürnberg zum Bildungscampus ECN steht ebenfalls die Idee von „Kirche im Raum“ – und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht. Der Evangelische Campus Nürnberg soll für mehr als 2000 junge Menschen zu einem Lernort mitten in Nürnberg werden, ja vielleicht sogar zu einem Ort unserer Kirche mit magnetischer Anziehungskraft für die jüngere Generation überhaupt. Unter dem Dach des ECN wird ein Haus der Kinder beheimatet sein, die mit ihren Eltern täglich dort ein- und ausgehen. Auch der CVJM, das Amt für Jugendarbeit und das Amt für Gemeindedienst werden in der Bayreuther Straße 1 ihre Zelte aufschlagen. Nicht zuletzt werden die Evangelische Hochschule Nürnberg und die Fachakademie der Rummelsberger Diakonie im ECN ihr neues Domizil beziehen. Übrigens werden auch Mieter, die bislang nur wenige Berührungspunkte mit der ELKB haben, dort anzutreffen sein. Ich bin mir sicher, dass die Investition in diese Immobilie nicht nur einen monetären, sondern auch einen kirchlichen und gesellschaftlichen Gewinn zeitigen wird! Und um es klar zu sagen: Den Kirchengemeinden werden mit der Umsetzung des Projekts keine Mittel vorenthalten – im Gegenteil: Mit der Investition in diese Immobilie legt die Landeskirche Vermögen an – auch um die Altersversorgung der kirchlichen Mitarbeitenden zu sichern.
Das Immobilienentwicklungsprojekt Campus EineWelt verwirklicht ebenfalls wesentliche Visionen des landeskirchlichen Zukunftsprozesses PuK. Der Campus EineWelt soll künftig ein Zuhause für kirchliche und kommunale Gruppen bilden und unterschiedliche Player im lokalen wie im globalen Raum zusammenführen und vernetzen. Eckpfeiler des Konzeptes sind eine Kooperation zwischen der landeskirchlichen Einrichtung Mission Eine Welt mit der örtlichen Kirchengemeinde St. Nikolai, der kommunalen Gemeinde Neuendettelsau sowie weiteren Kooperationspartnern. Der Standort Neuendettelsau wird dadurch zu einem Schaufenster kirchlicher Vielfalt in der Einen Welt.
Was wir mit diesen innovativen Projekten der ELKB gewinnen? Neue Perspektiven auf Gott, auf die Welt und auf die Kirche. Und vielleicht auch Impulse und Inspiration für Innovationen in den Dekanaten und Kirchengemeinden.
Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, wenn von den drei Projekten ein Funke auf andere Bereiche des kirchlichen Lebens überspringt! Dann wäre unsere digitale Herbstsynode nämlich wirklich eine Zukunftssynode gewesen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre
Dr. Annekathrin Preidel, Präsidentin der Landessynode