Liebe Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher,
die Kirchenvorstandswahlen stehen unmittelbar bevor. Die Suche nach Kandidaten und Kandidatinnen ist in vollem Gange. Nach der Sommerpause werden die neuen Leitungsgremien gewählt, die die Kirchengemeinden durch die kommenden sechs Jahre führen werden.
Führung und Führungsfähigkeit sind keine Selbstläufer. Dazu gehören neben Zeit auch Teamgeist, Ideen, Organisation, Begeisterung und Engagement. Für Führung braucht es eine Vision, ein Ziel und eine Standortbestimmung.

Alle Jahre wieder findet unmittelbar nach dem Ende der Herbsttagung der Landessynode und unmittelbar vor dem 1. Advent die Verleihung der Ehrenamtspreise der ELKB statt. Alle Jahre wieder ist dies eine Sternstunde in meinem Terminkalender und eine Sternstunde der Motivation am Ende des Kirchenjahres. An keinem Termin wird deutlicher, wie die Beschlüsse der Synode, das viele beschriebene Papier, die vielen Sitzungsstunden der Tagungen mit dem Leben in den Kirchengemeinden und Dekanaten zusammenhängen.

Liebe Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher,
noch ist der Sommer nicht ganz vorüber, aber die Tage werden kürzer, man spürt schon den bevorstehenden Herbst. Deswegen wage ich einen ersten Rückblick. Er lässt mich einen Vers des Dichters Rainer Maria Rilke zitieren: „Herr, der Sommer war sehr groß.“ Und wenn ich dies sage, dann meine ich nicht das Wetter, sondern unseren bayerischen Reformationssommer, der sich wie das letzte Jahr der Reformationsdekade allmählich seinem Ende zuneigt.

Die Frühjahrssynode in Coburg wirft ihre Strahlen voraus. Der Reformprozess unserer Kirche wird im Mittelpunkt dieser Tagung stehen. Unter dem Motto „Profil und Konzentration“ werden wir fortsetzen, was mit der Zukunftswerkstatt der kirchenleitenden Organe in Tutzing im Juni 2016 begonnen hat und in vielfältigen Veranstaltungen wie der Hesselberg-Konferenz, der ARGE und bei diversen Pfarrkonferenzen und Dekanatssynoden weiterentwickelt wurde.

Wäre die Synode ein Fußballspiel, dann wäre jetzt die Gelegenheit, sich taktisch neu aufzustellen, strategisch nachzujustieren, eine neue Parole auszurufen, die die Mannschaft noch einmal gut zusammenschweißt für die zweite Halbzeit.

Gerade haben wir Pfingsten gefeiert, den Geburtstag unserer Kirche. Wir haben die Pfingsterzählung aus der Apostelgeschichte gehört und uns auf die Anfänge unserer Kirche besonnen. Dies sollten wir auch im Hinterkopf behalten, wenn sich im Juni die vier kirchenleitenden Organe in der inspirierenden Umgebung der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See treffen. Diese Konferenz ist ein einmaliges Highlight in jeder Synodalperiode, werden hier doch die Weichen für die Weiterentwicklung unserer Kirche gestellt.

Endlich erscheint er: der Newsletter, der auch mir die Gelegenheit bietet, Sie regelmäßig über Neuigkeiten aus der Landessynode und aus dem Landessynodalausschuss – zwei kirchenleitenden Organen – zu informieren. Ich freue mich sehr, dass er ins Leben gerufen wurde; denn mit ihm möchte ich Sie zeitnah an dem teilhaben lassen, was mich in Sachen Kirche umtreibt, bewegt und anspornt. Wenn es gelingt, Sie nicht nur zu informieren, sondern auch zu inspirieren, wäre dies ganz wunderbar!